Apfelbäume richtig schneiden

von geier.it
Apfelbaum schneiden
Foto: 123RF

Damit der Apfelbaum gesund bleibt und auch den gewünschten Ertrag bei der Ernte bringt, muss er – wie jeder andere Obstbaum – regelmäßig geschnitten werden. Dabei geht es darum, die Krone luftig zu halten, um den Baum auch im Inneren ausreichend Sonne zu schenken. Zudem leiden geschnittene Apfelbäume seltener unter Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall.

Zeitpunkt, Schnittform und Schnitttechnik

Apfelbäume werden grundsätzlich im Winter geschnitten, denn dann - kurz vor dem neuen Austrieb - beschleunigt der aufsteigende Saft die sogenannte Wundheilung und verhindert das Eindringen von Krankheitserregern. Der klassische Obstbaumschnitt findet daher idealerweise im Februar oder März statt. Möchte man das Wachstum etwas einschränken, so ist der Sommer der richtige Zeitpunkt, denn es gibt durchaus unterschiedlich schnell wachsende Sorten. Dabei gilt, je stärker ein Apfelbaum wächst, desto später sollte man ihn schneiden.

Es gibt verschiede Schnittarten: Beim Formschnitt für junge Bäume geht es darum, die Kronenform festzulegen. Dabei werden vornehmlich Konkurrenztriebe sowie schwache Triebe entfernt. Bei alten Bäumen wird der Erhaltungsschnitt gemacht: Dieser soll die Vitalität der Triebe bewahren. Je nach Alter spricht man auch vom Verjüngungsschnitt, bei dem vor allem alte „vergreiste“ Triebe entfernt werden.

Pyramidenkrone und Spindelbäume

Wir unterschieden in zwei wesentliche Schnitttechniken, die den Grundstein für die Baumerziehung darstellen. Der Aufbau einer Pyramidenkrone und die Spindelform. Ersterer zählt zu den einfachsten Erziehungsschnitten bei Obstbäumen und entspricht am ehesten ihrem natürlichen Wuchs.
Hierbei werden zunächst drei bis vier kräftige Seitentriebe – idealerweise im gleichen Abstand und auf derselben Höhe rund um den Mitteltrieb – ausgewählt. Der Winkel zur Mitte sollte zwischen 60 und 90 Grad liegen. Dann werden überzählige starke Triebe und sämtliche dünnere Triebe stammnah entfernt bzw. abgesägt.

Nun werden alle Seitentriebe bis maximal zur Hälfte eingekürzt, um die Verzweigung anzuregen. Auch der Mitteltrieb wird zurückgeschnitten – und zwar auf eine Höhe von ungefähr 20 cm über den Seitenzweigen.

Spindelbäume sind zwar etwas kleiner und kommen mit weniger Schnitt aus, dafür tragen sie früher als die großen schnell wachsenden Bäume und bringen dabei eine vergleichbare Ernte ein. 

Die spindelförmigen Apfelbäume werden direkt beim Pflanzen im Herbst oder Frühjahr geschnitten, um einen gleichmäßigen, gut verzweigten Kronenaufbau und einen gleichbleibend hohen Ertrag zu fördern. Dabei werden die steil aufgerichteten Seitenäste, die in Konkurrenz mit dem Mitteltrieb stehen, entfernt, um eine geteilte Krone zu vermeiden. Der Mitteltrieb und alle Seitentriebe werden leicht zurückgeschnitten, damit sie sich bei anschließendem Wachstum besser verzweigen. Nun werden alle zu stark nach oben ragenden Äste waagerecht herunter gebunden. Auf diese Art und Weise wird ein starker neuer Austrieb des Baums gehemmt und die Bildung von kurzen Seitenästen mit Blütenknospen, aus denen sich später die Früchte bilden, gefördert. 

Im Spätherbst folgt dann der sogenannte Aufbauschnitt, ein Rückschnitt, der die Verzweigung der Äste optimiert und die spindelförmige Krone fördert. Wieder werden die steil nach oben ragenden Triebe entfernt, lange Triebe gekürzt und nach unten wachsende Äste ebenso entfernt. Bei all diesen Maßnahmen geht es darum, die fruchttragenden Zweige zu unterstützen.

Säulenäpfel-Schnitt

Ein Säulenapfelbaum wächst – wie sein Name schon verrät – senkrecht und wird bis zu 4 m hoch. Kurze seitliche Zweige bilden das Fruchtholz. Beim Schnitt werden vor allem neue längere Seitenzweige direkt am Stamm an der Mittelachse entfernt. Stark verzweigte oder kahle Fruchttriebe werden am besten im Frühsommer auf 10 bis 15 Zentimeter zurückgeschnitten. 

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